Gegen den Wirrwarr auf dem Kopf

Seniorenratgeber

Interview mit Roberto Laraia
 

Pressetext - Gegen den Wirrwarr auf dem Kopf

Reutlingen, Juni 2017

Zu dick, zu dünn, zu stumpf, zu störrisch…Haare sind selten so, wie Frauen sie gerne hätten. Für Roberto Laraia vom Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks ist das kein Grund zum Verzweifeln/Haareraufen: „Mit der richtigen Bürste lässt sich jedes Haar schonend pflegen und schön stylen.“ Aber welche Bürste kann was? Unsere Experten-Empfehlungen bringen Licht in den Borsten-Dschungel und stellen klar: Eine Bürste reicht nicht!

Spätestens dann, wenn das bisherige Lieblingsstück altersbedingt seinen Dienst quittiert, hat man die Qual der Bürstenwahl. Das eigene Haar ist im Laufe der Jahre vielleicht feiner, trockener oder glanzloser geworden. Was es jetzt braucht, sind nicht nur spezielle Pflegeprodukte wie Sie in Ihrer Apotheke zu haben sind, sondern auch das passende Handwerkszeug. Schließlich sind die Beauty-Helfer täglich im Einsatz, um das Haar zu entwirren, um für frischen Schwung oder mehr Volumen zu sorgen.

Gerade wer feines, empfindliches oder hartnäckig fliegendes Haar hat, greift am besten zu einer Bürste mit pflegenden Naturborsten, rät Barbara Psoch vom Friseurmuseum Magdeburg. Meist aus unterschiedlich langen Wildschweinborsten gefertigt sind sie sanft zum Haar und anregend für die Kopfhaut. „Gönnen Sie sich mindestens 20 Bürstenstriche am Tag“, so Psoch, „das ist wie eine wohltuende Kopfmassage.“ Die Extra-Portion Glanz ist inklusive. Denn mit den Bürstenstrichen wird nicht nur Staub und Schmutz entfernt, sondern der Talg der Haarwurzeln bis in die Spitzen verteilt. Darüber freut sich besonders trockenes und sprödes Haar.

Mit Nylonstiften verstärkt bändigen Naturhaarbürsten auch längere Mähnen, „sie greifen das Haar beim Bürsten perfekt, ohne es zu strapazieren“, so der Tübinger Friseurmeister Roberto Laraia. Beim Styling setzt der Experte auf die klassische und vielseitige Rundbürste, die in jede Haarlänge Fülle und Form zaubert. Verstärkt wird der Effekt beispielsweise mit einem Keramik-Korpus, der die Wärme beim Föhnen besser speichern und gleichmäßig an das Haar abgeben kann.

Jede Frau kennt das: Nach dem Aufstehen, Waschen oder einem windigen Tag gibt es auch bei dünnerem Haar kein Durchkommen mehr, die Haare sind verhakt und verknotet. Da lässt Friseurmeister Laraia gerne einen kleinen Plastikigel namens „Detangler“ ran: „Diese handlichen Bürsten sind einfach perfekt zum Entwirren und Durchkämmen“. Die weichen und oft unterschiedlich langen Kunststoffborsten gleiten leicht durchs Haar, selbst wenn es noch nass ist. Zum Frisieren selbst taugen sie weniger.

Für ein schnelles und glattes Styling eignet sich die breite „Paddle Brush“, die auch einen kräftigen Schopf in den Griff bekommt. Die Borsten der flachen Bürste – wahlweise aus Kunststoff oder vom Wildschwein – arbeiten sich locker durchs Haar und glätten es schön beim Föhnen, so Laraia. Für Locken dagegen ist eher die Skelettbürste zuständig: Mit ihren weit auseinanderstehenden Stiften lässt sie den Kringeln genug Raum zum Entfalten. Mehr Stand am Ansatz gefällig? Das kriegt der luftdurchlässige Frisierhelfer beim Trockenpusten hin - genauso wie er einem kurzen fransigen Schnitt Leichtigkeit verleiht.

Egal für welches Modell aus dem riesigen Bürstensortiment man sich entscheidet, „es lohnt sich in eine hochwertige Bürste aus dem Fachhandel zu investieren“, sagt Barbara Psoch „schlecht verarbeitete Ware kann richtig Schaden anrichten.“ Plastik- oder Metallbürsten ohne schützende Noppen etwa rauen die Haare auf und strapazieren die Kopfhaut. Ein Tipp beim Kauf: Die Borsten erst auf den Handrücken drücken. Wenn das weh tut oder gar rote Flecken hinterlässt, heißt es: Finger weg! Das beste Zubehör nützt natürlich nichts, wenn es falsch gebraucht wird: „Immer an den Spitzen beginnen, dann bürsten Sie sich über die Mittelhaar-Partie zum Ansatz vor“, empfiehlt Psoch, „so lässt sich das Haar schonend entwirren und schmerzhaftes Ziepen vermeiden.“ Auch schon vor dem Waschen.

Pflege für die Bürste

Befreien Sie den Bürstenkopf regelmäßig von ausgekämmten Haaren. Einmal im Monat ist Waschtag. Die Borsten mit einem milden Shampoo einschäumen, gut ausspielen und mit den Borsten nach unten auf einem Handtuch trocknen lassen, rät Barbara Psoch.

Frischekick für den Herrn

Gesägt und nicht gespitzt: Ein hochwertiger „Herrenkamm“ bringt lichter gewordenes Männerhaar schonend in Form, ohne die empfindliche Kopfhaut zu strapazieren, so Barbara Psoch. Den hosentaschentauglichen Klassiker gibt es mit grober und feiner Zahn-Seite. Wer mehr als einen akkuraten Scheitel will: „Gerade im Sommer unterstreicht ein erfrischendes Haarwasser die gepflegte Erscheinung.“

Der Bürstencheck

Ständig Haare in der Bürste? Das an sich ist noch kein Grund zur Panik. „Von den etwa 90 000 bis 150 000 Kopfhaaren fallen täglich bis zu 100 aus“, sagt Dr. Uwe Schwichtenberg, Vorsitzender des Landesverbandes der Bremer Dermatologen. Wer trotzdem beunruhigt ist, dem rät der Mediziner zunächst zum Selbstversuch: Dafür werden an zwei aufeinanderfolgenden Tagen unter gleichen Bedingungen die Haare gewaschen, gekämmt und gezählt: „So lässt sich der Haarverlust zumindest einmal grob abschätzen.“ Im Zweifelsfall aber lieber den Facharzt aufsuchen, „auch wenn Sie ´nur´auf 85 Haare kommen.“

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Friseursalon Reutlingen, Laraia Hairlive - Karlstraße 1, 72764 Reutlingen, Roberto Laraia - T. 07121 337243, www.laraia.de

Quelle: Annette Bieber, Juni 2017

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